Drei ganz bittere Minuten warfen den Malchiner FSV aus der Erfolgsspur. Nach einer kleinen Positivserie verlor die Mannschaft am Sonnabend erstmals wieder.
In der zweithöchsten Spielklasse des Landes Mecklenburg-Vorpommern erzielten die 1919er in der 20. Runde keine Punkte. Stattdessen setzte es für das Team – trotz einer starken zweiten Hälfte – die dritte Heimniederlage.
„Wir hatten ganz schön zu tun, um ins Spiel zu finden“, analysierte Florian Siewert. Der FSV-Mittelfeldmann und seine Nebenleute mussten mit ansehen, wie die flinken Wolgaster immer wieder Lücken im Malchiner Auftritt fanden. Der Führungstreffer des Tabellenvierten lag mehrmals in der Luft. Fast hätte ein erstes Lebenszeichen der Gastgeber den Verlauf auf den Kopf gestellt. Nico Libnow war der RWW-Abwehr entwischt, traf jedoch nur den Innenpfosten. Im Gegenzug netzte der auf einer Euphoriewelle schwimmende Gast ein. Lucas Schönberger belohnte die gute Anfangsphase seiner Truppe mit dem Führungstor.
Dass die FSVer Nehmerqualitäten haben, bewiesen sie in den letzten Wochen mehrmals. So auch dieses Mal. Das Mittelfeld fand mehr Struktur und vor allem die Außenverteidiger Anton Messing und Justin Haack blieben fortan Sieger in ihren direkten Positionsduellen. Kurz vor der Pause leistete sich der Wolgaster Tross einen Lapsus im Aufbauspiel. Kulartz verwandelte eiskalt. Das 1:1 war eher schmeichelhaft.
In der zweiten Hälfte ähnelte das Spiel nicht mehr dem aus der ersten. Röhr, Jähnke, Ullrich und Poulios beflügelten immer wieder den Auftritt ihrer Mannschaft. Mehrmals lag die Führung der Peenestädter in der Luft. Hannes Kulartz und Georgios Pouluis verzogen jedoch aus höchst aussichtsreicher Position.
Dann stellten drei Minuten das Spiel vollends auf den Kopf. Steven Zok, Top-Goalgetter der Gäste, traf aus spitzem Winkel zum 1:2 und hatte direkt im nächsten Anlauf eine schnellere Fußspitze als die Malchiner Deckung. Bis hierhin waren im zweiten Akt von den Gästen keine Offensivaktionen erfolgt. Dennoch stand es inzwischen 1:3.
Zudem haderte Nico Libnow derart mit den Entscheidungen des Schiedsrichtergespanns, dass er per Gelb-Roter Karte vom Feld geschickt wurde. 20 Minuten vor dem Abpfiff waren die Platzherren somit in Unterzahl und aussichtslos in Rückstand geraten. Viel passierte nicht mehr. In der Schlussminute vergaben die Gäste dann mehrfach den vierten Treffer. Das wäre des Guten zu viel gewesen.
FSV Malchin: Emberger, Haack, Jähnke, Hensel (46. Röhr), Messing (69. Meschzan), Siewert, Libnow, Poulios, Ullrich, Kruschel (61. Weinreich), Kulartz